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Magnetresonanztomographie (MRT)

Was ist die Magnetresonanztomographie?

Die Magnetresonanztomografie (MRT), auch Kernspintomographie genannt, ist eine diagnostische Technik zur Darstellung der inneren Organe und Gewebe mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen. Das technische Prinzip wurde 1946 von Bloch und Purcell unabhängig voneinander entdeckt und bald in Physik und Chemie angewandt. 1952 erhielten die beiden Wissenschaftler den Nobelpreis für ihre Entdeckung. Die Weiterentwicklung zu einer Technik in der Medizin, mit Hilfe derer Bilder erzeugt werden können, wurde im Wesentlichen durch Lauterbur und Mansfield im Jahr 1973 vorangetrieben. Dafür bekamen sie 2003 den Nobelpreis für Medizin. Praktisch verfügbar ist das Verfahren seit 1984.

Wie funktioniert die Magnetresonanztomographie?

Die Magnetresonanztomographie ist ein Verfahren, das im Gegensatz zu einer Röntgenuntersuchung nicht mit Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern und Radiowellen arbeitet. Die genaue Funktionsbeschreibung soll an dieser Stelle nicht erfolgen, da man dazu komplizierte physikalische Grundprinzipien genau erläutern müsste. Dennoch kann man ein Modell des Verfahrens beschreiben:

Der menschliche Körper besteht wie unsere Umwelt aus Atomen. Im Körper sind dies vor allem Wasserstoffatome, die man sich wie sehr viele kleine Kompassnadeln vorstellen kann. Die Wasserstoffatome sind normalerweise ungeordnet. Im Magnetresonanztomographen befindet sich ein sehr starkes Magnetfeld, das die Atomkerne in eine bestimmte Richtung zwingt. Dies ist vergleichbar mit einem Magneten, der die Kompassnadel ausrichtet. Die Atome, in unserer Beschreibung sind das die Kompassnadeln, stehen nun unter einer gewissen Spannung. Mit Hilfe von Radiowellen können sie aus ihrer aufgezwungenen Position ausgelenkt werden. Schaltet man die Radiowellen wieder aus, so springen die Atome wieder in die Richtung zurück, die ihnen von dem starken Magnetfeld vorgegeben wird. Dabei senden die Atome Signale aus, die durch hochempfindliche Antennen gemessen werden können. Ein Computer berechnet aus den Signalen mit Hilfe sehr komplizierter mathematischer Verfahren ein Schnittbild durch den Körper. 

Untersuchungsvorbereitung

Während der Untersuchung liegen Sie in einer etwa 70 bis 100 Zentimeter langen Röhre. Patientinnen/Patienten mit Platzangst sollten dies vor Beginn der Untersuchung dem betreuenden Personal mitteilen. In Rücksprache mit unseren ärztlichen Mitarbeitenden kann ggf. eine Beruhigungstablette verabreicht werden. Bitte beachten Sie, dass Sie nach deren Einnahme für 24 Stunden nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. In Ausnahmefällen (z.B. bei extremer Platzangst und bei Kindern) kann bei rechtzeitiger Information auch eine kurze Narkose in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Anästhesie durchgeführt werden.

Während der Untersuchung werden vom Gerät sehr laute Klopfgeräusche erzeugt. Deswegen wird den zu untersuchenden Personen ein Schallschutz-Kopfhörer aufgesetzt.

Von großer Relevanz ist, dass Sie vor der Untersuchung angeben, ob Sie einen Herzschrittmacher tragen, oder ob sich andere Metallteile im Körper befinden (z.B. künstliche Herzklappen aus Metall, Insulinpumpen, Gefäßprothesen (Stents), Gefäßclips, Metallsplitter, ...). Bei Patientinnen/Patienten mit Herzschrittmachern sollte nur in klar definierten Fällen eine MRT-Untersuchung durchgeführt werden. Bei jedweden anderen Metallteilen ist eine rechtzeitige Rücksprache mit unserem ärztlichen Personal nötig. Je nach genauem Modell z.B. von Implantaten kann eine Untersuchung evtl. durchgeführt werden. Teilen Sie uns bzw. Ihrem betreuenden Arzt/Ihrer Ärztin möglichst genau mit, um welche Art von Metall es sich handelt, am besten legen Sie einen Implantat-/Prothesenpass vor.

Vor der Untersuchung müssen Sie alle Metallteile ablegen. Elektronische Gegenstände, Uhren, Kreditkarten und andere Chipkarten dürfen nicht in die Nähe des Gerätes gebracht werden, da sie davon unbrauchbar gemacht werden.

Bei einigen Fragestellungen wird ein gadoliniumhaltiges Kontrastmittel gespritzt. Vor der Untersuchung sollten daher folgende Fragen geklärt werden:

  • Funktionieren Ihre Nieren regelrecht und sind sie in der Lage, das Kontrastmittel wieder auszuscheiden, ohne Schaden zu nehmen?
    Im Gegensatz zum jodhaltigen Kontrastmittel, das in der Computertomographie verwendet wird, kann das MRT-Kontrastmittel jedoch weitgehend bedenkenlos auch bei mäßiger Einschränkung der Nierenfunktion verabreicht werden.
    Sollte bei Ihnen eine Nierenfunktionsstörung vorliegen, sollte vor der Untersuchung ein Laborwert zur Bestimmung der Nierenfunktion (Kreatinin) erhoben werden. Falls möglich, bringen Sie diesen Wert bitte (z.B. vom Hausarzt/Ihrer Hausärztin oder Überweiserin/Überweiser) mit.
  • Besteht eine bekannte Allergie gegen MRT-Kontrastmittel?

Grundsätzlich müssen Sie zur Untersuchung nur in einigen wenigen Spezialfällen nüchtern erscheinen. Dies betrifft vor allen die Darstellung der Gallenwege (sog. MRCP) und Untersuchungen mit Fokus auf dem Magen-Darm-Trakt (sog. MRT-Sellink-Untersuchung). Sollten Sie sich nicht sicher sein, ob Sie nüchtern bleiben sollten, fragen Sie bitte Ihren überweisenden Arzt/Ihre Ärztin. Diese*r kann ggf. auch mit uns Rücksprache halten.

Bei der Untersuchung des Magen-Darm-Trakts (sog. MRT-Sellink) wird die Aussagekraft zusätzlich durch eine Kontrastmittelfüllung erheblich erhöht. Sie werden daher möglicherweise aufgefordert, vor der Untersuchung etwa 1-2 Liter verdünnte Kontrastmittellösung zu trinken. Um eine gleichmäßige Kontrastierung des Darms zu erreichen, sollten Sie die Flüssigkeit über einen vorgegebenen Zeitraum (i.d.R. ca. 60 Minuten) nach und nach zu sich nehmen.

Sie sollten insbesondere nach einem MRT des Bauchraumes nicht selbst mit dem Auto nach Hause fahren, da ein häufig im Vorfeld der Untersuchung verabreichtes Medikament (Buscopan) die Sehfähigkeit beeinträchtigen kann.

Untersuchungsablauf

Während der Untersuchung liegen Sie auf einer Liege im Gerät. Wichtig ist eine absolut ruhige Lage und gleichmäßige Atmung, damit die Aufnahme nicht gestört wird.

Um die Aussagekraft der Bilder zu erhöhen, kann es für bestimmte Fragestellungen notwendig sein, ein so genanntes paramagnetisches Kontrastmittel zu verabreichen. Sie bekommen dieses Kontrastmittel während der Untersuchung in eine Vene gespritzt. Dieses Kontrastmittel ist im Allgemeinen gut verträglich.

Die Untersuchungsdauer hängt stark von der zu untersuchenden Region ab, beträgt im Durchschnitt aber 15 Minuten.

Während der Untersuchung erhalten Sie eine Klingel in die Hand, mit der Sie sich jederzeit bemerkbar machen und, falls notwendig, die Untersuchung abbrechen können.

Mögliche Komplikationen

Bei der Magnetresonanztomographie handelt es sich um eine sehr sichere Untersuchungsmethode. Schädliche Nebenwirkungen durch die Magnetresonanztomographie konnten bisher nicht nachgewiesen werden. 

Allerdings darf sie aufgrund des Magnetfeldes bei Patientinnen und Patienten mit Metallteilen im Körper, wie z.B. Herzschrittmacher, Spirale, Akupunktur-Nadeln, Metallprothesen, Gefäßclips, Granatsplitter unter Umständen nicht angewendet werden. Befragen Sie hierzu gerne Ihren zuweisenden Arzt/Ihre zuweisende Ärztin, der/die ggf. vorherige Rücksprache diesbezüglich mit uns halten kann. 

Möglicherweise auftretende Komplikationen sind gelegentlich durch das gespritzte Kontrastmittel bedingt, welches zu leichten allergischen Reaktionen führen kann. Ernstere allergische Komplikationen sind sehr selten.

Bei vorbestehender starker Einschränkung der Nierenfunktion ist aufgrund einer sehr seltenen Nebenwirkung (nephrogene systemische Fibrose) erhöhte Vorsicht bei der Gabe von intravenösem MRT-Kontrastmittel gegeben. Hier muss zusammen mit Ihnen und Ihren betreuenden ärztlichen Kollegen eine intensive Abwägung von Nutzen und Risiko durch die Kontrastmittelgabe erfolgen.

Das Trinken der verdünnten Kontrastmittellösung bei Untersuchungen des Bauches kann zu Übelkeit und vorübergehenden Durchfällen führen.

Standorte

Dieses Untersuchungsverfahren wird an folgenden Standorten durchgeführt: