Knorpelschäden im Knie
Teilnehmende für Studie zu Ganzkörper-EMS-Training bei Kniearthrose gesucht
Die Kniearthrose ist eine chronische und nicht heilbare Erkrankung, die unterschiedliche Gelenkstrukturen beeinträchtigt. Die Folgen sind oft Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Abhilfe schaffen können eine gesunde Lebensweise, Physiotherapie, manuelle und physikalische Therapieangebote, orthopädische Einlagen oder Schmerzbehandlungen. Ein Forschungsteam am Institut für Medizinische Physik und Mikrogewebetechnik (IMP) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg untersucht in Kooperation mit dem Radiologischen Institut (Direktor: Prof. Dr. Michael Uder) des Universitätsklinikums Erlangen, welche Effekte die Trainingstechnologie der Ganzkörper-Elektromyostimulation (EMS) bei Patientinnen und Patienten mit schmerzhafter Kniearthose hat. Dafür führen die Beteiligten eine randomisierte, kontrollierte Studie durch, für die aktuell noch Teilnehmende gesucht werden.
EMS spricht Muskeln durch Stromreize gezielt an. Diesen Mechanismus kennt der Körper bereits, denn er nutzt ihn bei jeder Bewegung von Natur aus. Wollen wir beispielsweise unseren Arm beugen, sendet unser Gehirn über die Nervenbahnen Elektroimpulse an die entsprechende Körperregion. Weil EMS die Kommunikation zwischen Gehirn und Nervenenden verstärken kann, setzen vor allem Sportlerinnen und Sportler auf die Methode – in der Hoffnung, mehr Muskelmasse in kürzerer Zeit aufzubauen. Aber auch bei der Therapie einiger Krankheitsbilder wird EMS angewendet.
Studienaufruf
In der Studie des IMP und der Radiologie des Uni-Klinikums Erlangen wird ein 20-minütiges Ganzkörper-EMS-Training mit 36 Einheiten in einem Zeitraum von 24 Wochen durchgeführt und mit den Ergebnissen einer Gruppe verglichen, die eine konventionelle Krankengymnastik erhält. Das Team um Sportwissenschaftler Dr. Simon von Stengel untersucht neben einer Schmerzanalyse und Beinkraft-Beurteilung außerdem Veränderungen des Gelenkknorpels und der Muskulatur mittels Kernspintomografie. Eine Analyse potenzieller Wirkmechanismen erfolgt durch eine Blutuntersuchung, bei der auch Entzündungsmarker bestimmt werden. Die Studie wird voraussichtlich Ende Mai bzw. Anfang Juni 2022 starten. Die Messungen und Maßnahmen finden im IMP, Henkestr. 91 in Erlangen, statt.
Für die Studie werden noch Teilnehmende gesucht. Wer zwischen 40 und 70 Jahre alt ist, unter einer schmerzhaften Kniearthrose leidet und einen BMI von 25 oder darüber aufweist, kann sich per E-Mail an studie(at)imp.uni-erlangen.de wenden.
Weitere Informationen:
PD Dr. Simon von Stengel