Die Prostata (Vorsteherdrüse) umschließt die Harnröhre unterhalb der Harnblase und produziert einen Teil der Samenflüssigkeit. Etwa ab dem 60. Lebensjahr leidet jeder 2. Mann unter einer gutartigen Vergrößerung dieser Drüse. Da diese die Harnröhre umschließt, kann bei einer Vergrößerung der normale Harnabfluss aus der Blase gestört sein.
Viele Patienten leiden dann besonders nachts unter häufigem Harndrang, jedoch kann auch tagsüber unerwartet starker Harndrang auftreten. Darüber hinaus kann der Harnstrahl abgeschwächt sein, sodass sich das Wasserlassen zeitlich verlängert.
Dieses Krankheitsbild wird als BPH (benigne Prostata Hyperplasie), BPS (benignes Prostata Syndrom) oder LUTS (Lower Urinary Tract Symptoms) bezeichnet.
Insbesondere in fortgeschrittenen Stadien kann sich hierdurch eine deutlich eingeschränkte Lebensqualität einstellen.
Zunächst erfolgt eine Behandlung der benignen Prostata Hyperplasie mit Medikamenten. Wenn diese Form der Therapie nicht ausreicht, wird in der Regel eine Ausschälung der Prostata durch die Harnröhre vorgenommen (TUR), um die Engstelle zu erweitern.
Eine zusätzliche Option kann die offene Resektion der Prostata darstellen.
Ein weitgehend neues, alternatives Verfahren stellt die Prostata-Arterien-Embolisation (PAE) dar.
Die PAE hat zum Ziel, die Blutversorgung der Prostata deutlich einzuschränken. Dies führt zu einer dauerhaften Schrumpfung des Organs.
Hierzu wird über eine der beiden Leistenarterien ein Katheter bis in die innere Beckenarterie vorgeführt. Mit einer modernen Angiographieanlage wird unter Zuhilfenahme von Röntgenstrahlen und Kontrastmittel ein hochauflösendes 3D-Modell der Blutversorgung der Prostata erstellt, um die zuführenden Gefäße zu identifizieren. Diese werden wiederum mittels Kathetern sondiert, über die im Anschluss kleinste Kügelchen (Polyvinylalkohol) abgegeben werden. Diese unterbinden die Blutversorgung der Prostata dauerhaft.
Da die PAE in örtlicher Betäubung erfolgt, entfallen die Risiken einer Vollnarkose. Die Schmerzen für den Patienten beschränken sich im Regelfall auf die Leistengegend (den Punkt des Einstichs des Katheters) und werden aufgrund der dort wirkenden örtlichen Betäubung sehr gut toleriert.
Das Risiko von Blutungen über die Harnwege ist minimal.
Das bei herkömmlichen operativen Eingriffen bestehende Risiko eines Samenergusses in die Harnblase (retrograde Ejakulation) besteht bei der PAE nicht. Auch besteht kein erhöhtes Risiko für eine Inkontinenz oder Impotenz.
Absolute Ausschlusskriterien sind:
Relative Ausschlusskriterien sind:
Oberarzt PD Dr. Axel Schmid
Radiologisches Institut
Universitätsklinikum Erlangen
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