Struktur der Einrichtung

Das Gesundheitssystem steht heute vor der doppelten Herausforderung, gleichzeitig die Qualität der erbrachten Leistungen zu verbessern und die Kosten zu senken - eine Aufgabe, die nur durch intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten gelöst werden kann. Um gemeinsame Forschungsprojekte mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchführen zu können, haben Siemens Healthineers und das Universitätsklinikum Erlangen das Imaging Science Institute (ISI) Erlangen gegründet.

Durch die außerordentlich enge Form der Zusammenarbeit bietet das ISI völlig neue Perspektiven für praxisorientierte, moderne Forschungsvorhaben für Unternehmen aus allen Bereichen der Gesundheitsbranche. Dafür stehen die Innovationskraft eines der weltweit führenden medizintechnischen Unternehmen und die täglichen Herausforderungen eines Klinikums der höchsten Versorgungsstufe.

Als außergewöhnliches, interdisziplinäres Forschungsinstitut ist das ISI Erlangen direkt in die Gebäude des Klinikums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg integriert und kann, falls erforderlich, direkt in den klinischen Alltag einbezogen oder im parallelen Ablauf verglichen werden.
Am ISI Erlangen widmet sich Siemens Healthineers primär der Analyse und Optimierung von Behandlungsprozessen - von der Aufnahme über die Diagnostik, Therapie bis zur Entlassung des Patienten. Dazu sind die jeweils aktuellen bildgebenden Systeme und IT-Lösungen von Siemens Healthineers nahtlos in eine der modernsten Universitätskliniken Europas digital integriert.

Darüber hinaus bietet das ISI mit einem eigenen Meeting- und Konferenzbereich weitere, vielfältige Möglichkeiten zur klinischen Demonstration und Schulung. Mit über 20.000 Besuchern aus aller Welt und jährlich etwa 100 Schulungsveranstaltungen genießt das Imaging Science Institute in Erlangen international höchste Anerkennung und einen hervorragenden Ruf.

Partner des ISI

  • Siemens Healthineers AG
  • Fujitsu Technology
  • Medtron
  • Medrad, INC.
  • Barco
  • Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
  • BMBF
  • Medical Valley EMN e.V.

Adresse

Forschung

Wissenschaftliche Projekte am ISI bemühen die translationale Anwendung präklinischer Entwicklungen aus der Industrie für eine Verbesserung der Patientenversorgung. Ideen für neue Untersuchungsverfahren und dafür benötigte neue Medizingeräte werden in direktem und partnerschaftlichem Kontakt zwischen klinischen Anwendern und Entwicklern sowie Medizintechnikern der Industrie geboren. Daraus entstehen auch regelmäßig gemeinsam getragene Patente, die die Innovationskraft und die umfassende Kompetenz des ISI Erlangen bestätigen. Neue Medizingeräte werden nach deren Erstzulassung am ISI optimiert und weitere Anwendungsmöglichkeiten erarbeitet. Die Quervernetzung mit regionalen Partnern der Medizinbranche besteht dabei über den vom BMBF geförderten Spitzencluster „Medical Valley EMN“. Forschungsschwerpunkte sind dabei:

Leitung: Prof. Dr. Alexander Cavallaro

Die stetig zunehmenden Datenmengen werden in „Big Data“ Projekten strukturiert und sollen in Zukunft mit intelligenten Algorithmen die Patientenversorgung verbessern. Nach Abschluss des „Medico“-Projektes des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie konnte mit dem Fördervorhaben „Klinisches Datenintelligenz-Projekt“ ein weiteres großes Projekt am ISI gestartet werden. 

Leitung: PD Dr. Oliver Rompel, Prof. Dr. Matthias May EBIR

Schnelle Untersuchungstechniken der Computertomographie (High-Pitch) werden für die klinische Anwendung erprobt und die Auswirkung der Untersuchungsergebnisse auf die klinische Therapieentscheidung untersucht. Bei Erwachsenen etablierte Methoden der Kernspintomographie werden für die Anwendung bei Kindern evaluiert.

Leitung: Prof. Dr. Matthias May EBIR, Prof. Dr. Frank Roemer

Neue Generationen von Röntgengeräten verwenden industrielle Roboterarme um Untersuchungsabläufe zu standardisieren und neue Untersuchungsbereiche wie Belastungsaufnahmen und 3D-Aufnahmen zu ermöglichen. Anwendungsmöglichkeiten, Dosisverhalten und Bildqualität werden im Vergleich zu herkömmlichen Techniken evaluiert.

Leitung: Prof. Dr. Matthias May EBIR

Technische Neuentwicklungen werden für ihre Anwendung an Patienten untersucht und neue klinische Anwendungsgebiete erarbeitet (z.B. low kV, Zinnfilter, iterative Rekonstruktionen, Dual Energy). Neue Konzepte der mobilen Gerätebedienung werden in der täglichen Praxis für ökonomischere Abläufe und eine engere Patientenbetreuung evaluiert.

Leitung: Prof. Dr. Armin Nagel, Prof. Dr. Frederik Laun

Am ISI werden neue Messverfahren zur quantitativen und metabolischen Bildgebung etabliert und evaluiert. Schwerpunkte sind die Diffusions-MRT, die quantitative suszeptibilitäts-gewichtete Bildgebung, die Chemical-Exchange-Saturation-Transfer (CEST) MRT und die Natrium-MRT.

Leitung: Prof. Dr. Armin Nagel, Prof. Dr. Rolf Janka, PD Dr. Sabine Ohlmeyer, Prof. Dr. Frank Roemer, Prof. Dr. Alexander Cavallaro, Prof. Dr. Frederik Laun

Neue MRT-Techniken werden am ISI evaluiert. Schwerpunkte liegen auf der Diagnostik des Mamma- und des Prostatakarzinoms und von Lebermetastasen, sowie auf kardiovaskulären MRT-Methoden. Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung des Elektrolythaushalts, z.B. bei Nierenerkrankungen, Diabetes, Hypertonie und Muskelerkrankungen. Ein Ziel ist die Etablierung erhöhter Bildqualität, was eine bessere und sicherere Diagnostik ermöglicht. Ein weiteres Ziel ist die Beschleunigung der Bildaufnahme, um die Untersuchungszeiten zu minimieren.

Lehre und Fortbildung

Im ISI Erlangen werden zahlreiche Kurse und Workshops für Ärzte, Techniker, Ingenieure und medizin-technische Assistenten angeboten, die aufgrund der hohen fachlichen Kompetenz der Referierenden und der herausragenden Schulungsbedingungen bereits nach kurzer Laufzeit nicht nur national, sondern auch international hohes Ansehen genießen. Seit Gründung des ISI Erlangen haben bereits über 20.000 Teilnehmer eine Vielzahl an Fort- und Weiterbildungskurse besucht.