Was versteht man unter einer Computertomographie?
Die Computertomographie ist ein spezielles Röntgenverfahren, mit dem der menschliche Körper in Querschnittsbildern dargestellt wird. Hierdurch lassen sich Gewebe und Organe im Gegensatz zur konventionellen Röntgenaufnahme überlagerungsfrei zweidimensional darstellen. In der Summe der erzeugten Schichten liegt die Information der 3. Dimension, was bei modernen Geräten zur Berechnung von Projektionen in beliebigen Raumebenen genutzt werden kann.
Das Prinzip wurde von dem amerikanischen Physiker A. M. Cormack entwickelt und von dem englischen Elektrotechniker G. N. Hounsfield Anfang der 1970er Jahre in die Praxis eingeführt. Hierfür wurde ihnen im Jahr 1979 der Nobelpreis für Medizin verliehen.
Innerhalb weniger Jahre wurde die Methode zu einem der wichtigsten diagnostischen Verfahren der Radiologie. Der rasante technische Fortschritt, insbesondere die Weiterentwicklung zur Spiral-Computertomographie, deren Prinzip von dem Erlanger Medizinphysiker W. Kalender im Jahr 1989 entwickelt wurde und die Verwendung mehrzeiliger Detektorsysteme führten zu einer deutlichen Verbesserung der Bildqualität und Verkürzung der Aufnahmezeit.
Wie funktioniert die Computertomographie?
Um den Patienten schichtweise abzutasten, rotiert bei den Geräten der aktuellen Generation eine Röntgenröhre um den, durch die runde Öffnung des Computertomographen vorgeschobenen Patienten. Der mittels eines Blendensystems eingegrenzte, fächerförmige Röntgenstrahl durchstrahlt die Untersuchungsregion und wird durch die verschiedenen Strukturen (Knochen, Organe, Muskel, Fett, Luft, Blut, evtl. verabreichtes Kontrastmittel) unterschiedlich stark abgeschwächt.
Gegenüber der rotierenden Röntgenröhre befindet sich ein Ring mit einer Vielzahl von Sensoren („Detektoren“), welche die aus dem Körper austretenden, unterschiedlich stark abgeschwächten Signale empfangen.
Von einem Computer werden Millionen von Messungen verschiedener Schwächungen der Röntgenstrahlung in kleinen Volumeneinheiten des Patienten errechnet und zu einem Schnittbild unterschiedlicher Graustufen zusammengefügt.
Mittels spezieller Software können aus diesen Volumendaten des Patienten anschließend Schnittbilder unterschiedlicher Ebenen, Oberflächendarstellungen (z.B. von Knochen) oder virtuelle 3D-Bilder erzeugt werden.
Zur Optimierung der Kontrastabstufung im Magen-Darm-Trakt ist es bei Untersuchungen des Bauchraumes häufig nötig, dem Patienten vor der Untersuchung verdünntes Kontrastmittel oder Wasser trinken zu lassen. Zur besseren Abgrenzbarkeit von Gefäßen und zur Beurteilung der Organe muss bei vielen Untersuchungen Kontrastmittel in eine Vene gespritzt werden.
Untersuchungsvorbereitung
Selbstverständlich sollte Sie Ihr behandelnder Arzt/Ihre Ärztin vor der Untersuchung über die Notwendigkeit, den diagnostischen Gewinn und die Risiken der Untersuchung informieren. Da die Computertomographie ein Röntgenverfahren und folglich mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden ist, sollte für schwangere Frauen eine alternative Untersuchungsmethode gewählt werden.
Da bei den meisten Untersuchungen jodhaltiges Kontrastmittel gespritzt werden muss, sollten vor der Untersuchung folgende Fragen geklärt werden:
- Funktionieren Ihre Nieren regelrecht und sind sie in der Lage das Kontrastmittel wieder auszuscheiden ohne Schaden zu nehmen?
- Liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor, die durch die Applikation des jodhaltigen Kontrastmittels verschlechtert werden könnte?
- Besteht eine bekannte Allergie gegen jodhaltiges Kontrastmittel?
Aber keine Angst, auch wenn obige Punkte zutreffen, können mögliche negative Kontrastmitteleffekte durch geeignete Gegenmaßnahmen verhindert werden. Deswegen sollten Sie derartige Vorerkrankungen vor der Untersuchung Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer Ärztin bzw. dem Radiologen/der Radiologin mitteilen.
Bei der Untersuchung des Bauchraumes wird die Aussagekraft zusätzlich durch eine Kontrastmittelfüllung des Magen-Darm-Trakts erheblich erhöht. Sie werden daher möglicherweise aufgefordert, etwa 1-2 Liter mit Wasser verdünnter Kontrastmittel-Lösung zu trinken. Um eine gleichmäßige Kontrastierung des Darms zu erreichen, sollten Sie die Flüssigkeit über einen Zeitraum von etwa 45-60 Minuten nach und nach zu sich nehmen.
Nur bei speziellen Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes und bei CT-gesteuerten Punktionen am Bauch sollten Sie am Untersuchungstag nüchtern sein. Zur Beantwortung spezieller Fragestellungen kann es nötig sein, vor der Untersuchung eine Darmreinigung durchzuführen. Besprechen Sie dies bitte vor der Untersuchung mit Ihrem überweisenden Arzt/Ihrer Ärztin, ggf. in Rücksprache mit uns.
Sie sollten insbesondere nach einem CT des Bauchraumes nicht selbst mit dem Auto nach Hause fahren, da ein häufig im Vorfeld der Untersuchung verabreichtes Medikament (Buscopan) die Sehfähigkeit beeinträchtigen kann.
Untersuchungsablauf
Die Untersuchung erfolgt im Liegen, meist in Rückenlage auf dem Untersuchungstisch, der sich während der Untersuchung durch die Öffnung des Computertomographen bewegt. Die eigentliche Untersuchungszeit beträgt bei modernen Geräten je nach Untersuchungsgebiet etwa zwischen 10 und 45 Sekunden. Währenddessen sollten Sie möglichst ruhig liegen und eventuelle Atemanweisungen genau befolgen, um bewegungsbedingte Bildfehler zu vermeiden. Bei Untersuchungen des Halses sollten Sie während der Bildaufnahme nicht schlucken.
Falls Kontrastmittel gespritzt werden muss, kann ein Wärmegefühl im Körper oder ein seltsamer metallischer Geschmack im Mund auftreten. Beides ist völlig unbedenklich und verschwindet nach kurzer Zeit von selbst.
Die gesamte Untersuchungsdauer hängt von der Fragestellung, den erforderlichen Vorbereitungen, dem Untersuchungsgebiet und der Untersuchungsplanung ab. Insgesamt liegt sie etwa zwischen 5 und 30 Minuten.
Die Nachbearbeitung und die Befundung der Bilder kann im Anschluss erheblich längere Zeit in Anspruch nehmen. Hierfür bitten wir um Ihr Verständnis.
Mögliche Komplikationen
Möglicherweise auftretende Komplikationen sind zumeist durch das gespritzte Kontrastmittel bedingt, welches in seltenen Fällen zu leichten allergischen Reaktionen führen kann. Ernstere allergische Komplikationen sind sehr selten.
Bei vorbestehender Einschränkung der Nierenfunktion kann eine durch das Kontrastmittel bedingte Verschlechterung der Nierenfunktion resultieren. Deswegen wird vor der Kontrastmittelgabe im allgemeinen ein bestimmter Nierenfunktions-Laborwert („Kreatinin“) bestimmt. Bei erhöhten Kreatininwerten und weiterbestehender Notwendigkeit der CT-Untersuchung wird ggf. eine Infusionstherapie zur Verbesserung der Ausscheidungsfunktion der Nieren eingeleitet.
Das in der Computertomographie verwendete Kontrastmittel enthält größere Mengen Jod, welches eine bestehende Schilddrüsenüberfunktion verschlechtern kann. Dies kann ebenfalls anhand von Laborwerten („TSH, fT3, fT4“) kontrolliert werden und negative Auswirkungen können medikamentös verhindert werden.
Bei der viel häufigeren Schilddrüsenunterfunktion ist die Kontrastmittelgabe unbedenklich.
Das Trinken der verdünnten Kontrastmittellösung bei Untersuchungen des Bauches kann zu Übelkeit und leichten Durchfällen führen.
Negative Auswirkungen der Strahlenbelastung sind bei jeder Röntgenuntersuchung ein unkalkulierbares Risiko. Deswegen wird die Untersuchung bei entsprechender Indikation nur dann durchgeführt, wenn der zu erwartende Nutzen gegenüber dem resultierenden Risiko infolge Unterlassens der Untersuchung überwiegt.
Standorte
Dieses Untersuchungsverfahren wird an folgenden Standorten durchgeführt: