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Angiographie

Was ist die Angiographie und wie funktioniert sie?

Als Angiographie bezeichnet man die Darstellung von Blutgefäßen im Röntgen. Dabei wird ein Kontrastmittel in das Blutgefäß injiziert. Auf dem Röntgenbild wird dann der mit Kontrastmittel gefüllte Gefäßinnenraum (Lumen) abgebildet.

Zuerst wird ein Röntgenbild, die so genannte Leeraufnahme, von der untersuchten Körperregion angefertigt. Nachdem das Kontrastmittel gespritzt wurde, werden in schneller Abfolge weitere Röntgenbilder angefertigt. An digitalen Arbeitsplätzen (wie auch an unserem Institut) kann man von den Angiografiebildern die Leeraufnahme abziehen. Störende Bildelemente, die auf beiden Bildern vorhanden sind (z. B. Knochen), werden dadurch ausgeblendet, was die Auswertung der Aufnahmen erleichtert. Dies nennt man dann digitale Subtraktionsangiografie, kurz DSA.

Untersuchungsvorbereitung

Da bei der Angiographie Blutgefäße angestochen (punktiert) werden müssen, Blutungen nach der Untersuchung jedoch vermieden werden sollen, ist es notwendig, dass die Patient*innen ein intaktes Blutgerinnungssystem besitzen. Deshalb werden die Gerinnungswerte (Quick/INR, aPTT, Thrombozyten) vor einer geplanten Angiographie bestimmt.

Da bei der Angiographie ein jodhaltiges Röntgenkontrastmittel verabreicht wird, müssen außerdem folgende Punkte vor der Untersuchung geklärt werden:

  • Funktionieren Ihre Nieren regelrecht und sind sie in der Lage, das Kontrastmittel wieder auszuscheiden ohne Schaden zu nehmen?
  • Liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor, die durch die Applikation des jodhaltigen Kontrastmittels verschlechtert werden könnte?
  • Besteht eine bekannte Allergie gegen jodhaltiges Kontrastmittel?

Aber keine Angst, auch wenn obige Punkte zutreffen, können mögliche negative Kontrastmitteleffekte durch geeignete Gegenmaßnahmen verhindert werden. Deswegen sollten Sie derartige Vorerkrankungen vor der Untersuchung Ihrem behandelnden Arzt/Ihrer behandelnden Ärztin bzw. den Mitarbeitenden der Radiologie mitteilen.

Untersuchungsablauf

Der Patient/Die Patientin liegt während der Angiographie auf einem speziellen Untersuchungstisch. Das Infektionsrisiko ist aufgrund des minimal-invasiven Zugangswegs gering. Dennoch werden vor Untersuchungsbeginn zunächst sowohl Patient*in, als auch die unmittelbare Umgebung mit großen, sterilen Tüchern abgedeckt. Als Zugangsweg dienen in der Regel größere Blutgefäße, wie z.B. in der Leiste oder in der Ellenbeuge. Diese werden mit einer speziellen Hohlnadel angestochen (punktiert). Über diesen Zugang werden anschließend ein dünner Draht und ein Schlauch (Katheter) in das betreffende Gefäß vorgeführt.

Über den Katheter kann in der Folge das Kontrastmittel gegeben werden. Zudem können verschiedene kleinste Instrumente vorgeschoben werden, um z.B. mittels eines aufblasbaren Ballons Engstellen in Gefäßen aufzudehnen. Falls nötig, können aufgedehnte Engstellen auch mit Gefäßprothesen (Stents) stabilisiert werden.

Nach der Untersuchung werden die eingebrachten Drähte und Katheter entfernt und die Einstichstelle wird durch den behandelnden Arzt/Ärztin so lange komprimiert, bis das kleine Loch in dem jeweiligen Zugangsgefäß vorläufig durch die Blutgerinnung verschlossen ist. Anschließend wird ein Druckverband angelegt. Mit diesem Verband müssen Sie längere Zeit strikte Bettruhe einhalten (je nach Größe des Zugangs zwischen 12 und 24 Stunden), damit sich das Loch im Gefäß vollständig verschließen kann und keine Nachblutungen auftreten.

Mögliche Komplikationen

Risiken ergeben sich in erster Linie durch das Anstechen (Punktion) der Blutgefäße bzw. die durchgeführten Eingriffe. Mögliche Komplikationen sind z.B. Blutergüsse (Hämatome), Nachblutungen, Gefäßwandaussackungen (Aneurysmen) oder Fisteln.

Möglicherweise auftretende Komplikationen sind zumeist durch das gespritzte Kontrastmittel bedingt, welches in seltenen Fällen zu leichten allergischen Reaktionen führen kann. Ernstere allergische Komplikationen sind sehr selten.

Bei vorbestehender Einschränkung der Nierenfunktion kann eine durch das Kontrastmittel bedingte Verschlechterung der Nierenfunktion resultieren. Deswegen wird vor der Kontrastmittelgabe im Allgemeinen ein bestimmter Nierenfunktions-Laborwert („Kreatinin“) bestimmt. Bei erhöhten Kreatininwerten und weiterbestehender Notwendigkeit der Untersuchung wird ggf. eine Infusionstherapie vor Untersuchungsbeginn zur Verbesserung der Ausscheidungsfunktion der Nieren eingeleitet.

Das verwendete Kontrastmittel enthält größere Mengen Jod, welches eine bestehende Schilddrüsenüberfunktion verschlechtern kann. Dies kann ebenfalls anhand von Laborwerten („TSH, fT3, fT4“) kontrolliert werden und negative Auswirkungen können medikamentös verhindert werden.

Bei der viel häufigeren Schilddrüsenunterfunktion ist die Kontrastmittelgabe unbedenklich.

Negative Auswirkungen der Strahlenbelastung sind bei jeder Röntgenuntersuchung ein unkalkulierbares Risiko. Deswegen wird die Untersuchung bei entsprechender Indikation nur dann durchgeführt, wenn der zu erwartende Nutzen gegenüber dem resultierenden Risiko infolge Unterlassens der Untersuchung überwiegt.

Standort

Dieses Untersuchungsverfahren wird an folgendem Standort durchgeführt: