Wissenschaft schafft Wissen
Erster Bayerischer Kongress der Hebammenwissenschaft förderte Austausch und Vernetzung
Die Hebammenarbeit ist nicht nur ein traditionelles Handwerk – sie ist auch eine Wissenschaft, die sich stetig weiterentwickelt. Genau diese Verbindung von Forschung, Lehre und Praxis stand im Mittelpunkt des ersten Bayerischen Kongresses der Hebammenwissenschaft, der vom 27. bis zum 28. März 2025 am Uniklinikum Erlangen stattfand. Unter dem Motto „Wissenschaft schafft Wissen – 2025“ bot der Kongress Forschenden, Lehrenden, Praxisanleitenden und Studierenden der Hebammenwissenschaft an Hochschulen und Universitäten eine Plattform für den fachlichen Austausch und zeigte, wie wissenschaftliche Erkenntnisse die Hebammenarbeit von morgen prägen können. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Team des Studiengangs Hebammenwissenschaft an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und dem Uniklinikum Erlangen gemeinsam mit der Frauenklinik (Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann) des Uniklinikums Erlangen.
Nach einem Vorprogramm für Mitarbeitende der hebammenwissenschaftlichen Studiengänge in Bayern inklusive eines Vernetzungstreffens und eines Workshops zum Thema „Examensgeburt“ startete der Kongress am 27. März mit einer von Prof. Beckmann moderierten feierlichen Eröffnung. Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, und Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, übermittelten Grußworte in Videobotschaften. Vor Ort sprachen Bernhard Seidenath, Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit, Pflege und Prävention im Bayerischen Landtag, Prof. Dr. Dr. h. c. Heinrich Iro, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Erlangen, Mechthild Hofner, erste Vorsitzende des Bayerischen Hebammen Landesverbandes, sowie Prof. Dr. Tilmann Volk, Studiendekan der Medizinischen Fakultät an der FAU und Prof. Dr. Andrea Bréard, Vizepräsidentin Education der FAU.
Im Rahmen eines Festaktes wurde schließlich der erste Bachelorjahrgang des Studiengangs Hebammenwissenschaft verabschiedet und der erste Jahrgang des neuen Masterstudiengangs Advanced Healthcare – Interprofessionelle Gesundheitsversorgung in der Studienrichtung Hebammenwissenschaft begrüßt. Ergänzend dazu sprachen fünf Expertinnen bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Evidenz und Praxis – es kommt zusammen, was zusammengehört!?“ über den aktuellen Stand der Akademisierung der Hebammentätigkeit.
Der zweite Kongresstag widmete sich einem vielseitigen wissenschaftlichen Programm inklusive einer Reihe von Workshops für Forschende, Studierende sowie Praxispartnerinnen und -partner. Dotierte Posterpreise erhielten Berit K. Friedrichsohn aus München für ihr Poster zum Thema „Bereit für die Betreuung von Schwangeren mit Beckenendlage? – Ergebnisse aus einer Onlinebefragung für Hebammen und werdende Hebammen in Deutschland, Österreich und der Schweiz“, Ruby Raußendorf aus Erlangen für ihr Poster „Schnellere Wundheilung nach Sectio Caesarea mit medizinischem Honig?“ und Katharina Heelein aus Würzburg für ihr Poster „Die Auswirkung von Beckenbodentraining während der Schwangerschaft auf höhergradige Dammverletzungen und Harninkontinenz“.
„Der Kongress war ein voller Erfolg. Die Anzahl von über 400 Anmeldungen spricht nicht nur für das Interesse an hebammenwissenschaftlichem Austausch, sondern auch für das Engagement und die Zusammenarbeit der bayerischen Universitäten und Hochschulen“, sagte Prof. Beckmann. „Wir hoffen, dass der Kongress damit zu der neuen akademischen Ausrichtung des wichtigen Berufes der Hebamme beiträgt und die Hebammenwissenschaft als wissenschaftliche Disziplin befördert.“
Der nächste Bayerische Kongress der Hebammenwissenschaft wird 2026 in Würzburg stattfinden.
Weitere Informationen:
PD Dr. Larissa Pfaller
09131 85-48165